72, Hafnium (Hf)

lat. hafnia = Kopenhagen

Geschichte:

         
  Y Zr Nb  
  Lu Hf Ta  
  Lr Rf Db  
         
Entdeckungsdaten:  
Wann: 1922
Entdecker: Coster, Hevesey
Land: Dänemark
   
Erstgewinnungsdaten:
Wann: 1923
Erstdarsteller: Coster, Hevesey
Land: Dänemark    

Die Geschichte des Hafniums:

Hafnium bildet keine eigenständigen Mineralien und verhält sich dank der Lanthanoidenkontraktion dem Zirkonium so ähnlich, dass es natürlich nur in Begleitung desselben vorkommt. Daher wurde es erst sehr spät entdeckt.

1912 entdeckte Henry Moseley, dass die Anzahl der Protonen im Atomkern für die Identität eines Elementes grundlegend ist. Dadurch zeigte sich, dass Lutetium 71 und Tantal 73 Protonen besitzen. Element 72 war jedoch unbekannt.

Dieses wurde daraufhin zunächst vergeblich in den Mineralien der seltenen Erden gesucht, da man es fälschlicherweise für ein Lanthanoid hielt.

Erst im Jahre 1922 postulierte Niels Bohr, dass das Element 72 ein Eka-Zirkonium sein müsse, welches dem Zirkonium so ähnlich sei, dass es in steter Gesellschaft mit ihm in seinen Mineralien vorkäme.

1923 gelang den Chemikern Dirk Coster (Niederlande) und Georg von Hevesy (Ungarn) in Kopenhagen die Abtrennung des Eka-Zirkoniums vom Zirkonium. Dazu nutzten sie die unterschiedlichen Löslichkeiten der Hexafluoro-Ammoniumsalze ((NH4)2MeF6) aus, wodurch sie durch mehr als 100fache Umkristallisation schließlich reine Hafnium- und Zirkoniumfraktionen darstellen konnten.

Daraus gewannen sie durch Reduktion mit Natrium das metallische Hafnium, welches sie nach der latinisierten Form der Stadt Kopenhagen (Hafnia) benannten.

1925 gelang die Reinstdarstellung von Hafnium durch die niederländischen Chemiker Anton Eduard van Arkel und Jan Hendrik de Boer (siehe Zirkonium).
Persönlichkeiten in Verbindung mit
der Geschichte des Hafniums:
Dirk Coster (1889-1950)
Dirk Coster (1889-1950)
Georg Karl von Hevesey (1885-1966)
Georg Karl von Hevesey (1885-1966)
Niels Bohr (1885-1962)
Niels Bohr (1885-1962)