71, Lutetium (Lu)

lat. lutetia = Paris

Geschichte:

         
   
  Yb Lu Hf  
  No Lr Rf  
         
Entdeckungsdaten:  
Wann: 1907
Entdecker: von Welsbach / James / Urbain
Land: Österreich, Frankreich
   
Erstgewinnungsdaten: wie oben
   

Die Geschichte des Lutetiums:

1878 gelang es Jean Charles Galissard de Marignac, Erbia in mehrere Fraktionen zu zerlegen, von denen er eine als Erde eines neuen Elementes, nämlich von Ytterbium, hielt.

Bis 1901 waren bereits 13 der 15 Lanthanoide bekannt, es fiel aber auf, dass es zwischen Ytterbium und dem nächsten bekannten Element Tantal (Hafnium wurde erst 1925 entdeckt!) eine auffallend große Lücke zwischen den Atommasse-Werten gab. Daraus schloß man, dass zwischen Ytterbium (rd. 173 u) und Tantal (rd. 180 u) wenigstens noch ein Element liegen müsse.

1907 gelang es dann Carl Freiherr Auer von Welsbach, und unabhängig von ihm auch Charles James und Georges Urbain - angeregt durch diese Erkenntnis und der Gewissheit, dass das gesuchte Element chemisch dem Ytterbium überaus ähnlich sein müsse, aus der Ytterbium-Erde eine weitere Erde abzutrennen.

Carl Auer von Welsbach benannte "seine" beiden erhaltenen Fraktionen nach dem Stern Aldebaran und dem Sternbild Cassiopeia als Aldebaranium (Symbol: Ad; das heutige Ytterbium) und Cassiopeium (Symbol: Cp; Lutetium). Bis 1949 erhielt sich daher im deutschsprachigen Raum diese Nomenklatur aufrecht.

Urbain benannte die Elemente, die seinen Fraktionen zugrunde liegen sollten, als Neoytterbium ("neues Ytterbium") und Lutetium (Symbol: Lu, lat. Name von Paris). Aus Neoytterbium wurde durch Verkürzung der Name Ytterbium (Symbol: Yb). Diese beiden Benennungen setzten sich international durch, obwohl von Welsbach seine Entdeckung etwas früher bekannt gab, als Urbain.

2010 erhielt das Element 112 den Namen Copernicium, wobei ihm zunächst das Symbol Cp zukommen sollte. Da man hierbei Verwechselungen durch die einstige Nomenklatur des Lutetiums als Cassiopeium befürchtete, entschied man sich dann für das Symbol Cn.
Persönlichkeiten in Verbindung mit
der Geschichte des Lutetiums:
Carl Freiherr Auer von Welsbach (1858-1929)
Carl Freiherr Auer von Welsbach (1858-1929)
Georges Urbain (1872-1938)
Georges Urbain (1872-1938)
James Charles (1880-1928)
James Charles (1880-1928)