115, Moscowium (Mc)

lat. moscowia = Moskau

Das Element Moscowium:

         
  Pb Bi Po  
  Fl Mc Lv  
   
         
 
   
   
   
   
   
   
   
Natürliche Entstehung von Moscowium (Nukleosynthese): Moscowium entsteht in Spuren während Supernova-Explosionen ausschließlich infolge von direkten Kernverschmelzungen entsprechend großer Kerne. Die meisten Kerne mit einer Kernladungszahl von 115 unterliegen jedoch einem sehr schnellen Spontanzerfall, die wenigsten von ihnen zerfallen über Zerfallsketten im Endeffekt zu Blei oder Thallium. Größere Mengen des Elementes kann es daher (nach derzeitigem Stand der Wissenschaft) nicht geben.

Insel der Stabilität. Eventuell könnten auch von Moscowium Isotope existieren, die eine vergleichsweise hohe Halbwertszeit haben, da Mc-299 (wie auch Fl-298) relativ nahe der Beta-Stabilitätslinie liegt, und mit 184 Neutronen eine "magische" Neutronenzahl besäße. Da dieses Isotop bisher noch nicht synthetisiert wurde, steht der Beweis dieser Vermutung allerdings noch aus.
Vorkommen von Moscowium: Das Element kommt, wie alle Elemente jenseits des Plutoniums, auf der Erde nicht vor, und muss daher durch künstliche Kernumwandlung hergestellt werden. Aufgrund der hohen Fusionsenergien und niedrigen Halbwertszeiten wird es vermutlich nicht möglich sein, Mengen, die über die Quantität der atomaren Ebene hinausgehen, herzustellen.
Moscowium-Gewinnung: Folgende Synthesen die zu Moscowium führen, sind zurzeit (2013, Januar) bekannt:[1]


Bombardierung eines 245Bk-Targets
mit 48Ca-Ionen[2]
Isotop Reaktion Wann
287Mc 243Am + 48Ca + 197 MeV → 287Mc + 4n 2003
288Mc 243Am + 48Ca + 191 MeV → 288Mc + 3n 2003
289Mc 245Bk + 48Ca + 195 MeV → 289Mc + 4n 2009
290Mc 245Bk + 48Ca + 188 MeV → 290Mc + 3n 2009
291Mc    

Chemie von Moscowium: Zum Zeitpunkt Januar 2013 wurden insgesamt etwa 50 Atome Moscowium künstlich erzeugt, wobei die IUPAC im Dezember 2015 die Ergebnisse der Synthesen bestätigt hatte. Am 8.6.2016 wurde der Namensvorschlag Moscowium (Symbol: Mc) witens der IUPAC bestätigt.

Ergebnisse aus Tracer-Experimenten liegen derzeit noch nicht vor.

Extrapolierte chemische Eigenschaften: Sollte sich der Trend, welcher sich bereits in der 6. Schale anhand eines Inertpaar-Effektes (welcher wiederum auf relativistische Effekte zurückzuführen ist), auch in der 7. Schale fortsetzen, so wird die Oxidationsstufe +3 für Moscowium die stabilste sein. Verbindungen der Oxidationsstufe +V seien damit noch stärkere Oxidationsmittel als analoge Bi(V)-Verbindungen, wobei deren Existenz über ein McF5 fraglich wäre.
Quellen: [1] Wikipedia: Artikel Ununpentium (englisch). Die Energie-Inhalte zu den Kernreaktionen wurden selbst errechnet.

[2] Bildquelle: Bild einer US-Behörde, welches in Ausübung des Dienstes angefertig wurde. Solche Bilder sind gemeinfrei, wenn es nicht ausdrücklich anders angegeben ist.