30, Zink (Zn)

Zincum, dt. Zinke, spitzes Erz

Das Element Zink:

         
   
  Cu Zn Ga  
  Ag Cd In  
         
 
   
   
   
   
   
   
   
Natürliche Entstehung von Zink (Nukleosynthese): Zink hat fünf natürlich vorkommende Isotope, von denen nach heutigem Kenntnisstand drei stabil und zwei mit äßerst langen Halbwertszeiten sehr schwach radioaktiv sind. Am Häufigsten ist das Nuklid Zn-64, welches beinahe 50% aller Zinkatome ausmacht (48,63%). Dieses Nuklid kann ausschließlich durch s-Prozesse gebildet werden, da ein r-Prozess bei Nukliden mit der Massenzahl 64 immer zu Ni-64 führt. Zn-66 (27,9%), Zn-67 (4,10%), Zn-68 (18,75%) und Zn-70 (0,62%) können dagegen sowohl infolge s-Prozessen in massereichen Roten Riesen als auch durch r-Prozesse nach Supernova-Explosionen gebildet werden. Der Grund der Häufigkeit von Zn-64 ist vermutlich, dass ein beträchtlicher Teil primordial gebildeten Cu-63 weiter zu Zn-64 synthetisiert wird (Neutroneneinfangquerschnitt: 4,5 barn). Auffallend selten sind die Nuklide Zn-67 und Zn-70. Ersteres hat mit 6,9 barn einen recht hohen Neutroneneinfangquerschnitt. Zn-70 muss über die Zwischenstufe des Zn-69 (radioaktiv, kurze HWZ) gebildet werden, wobei Zn-69 leicht zu Ga-69 zerfällt, bevor es ein weiteres Neutron aufnehmen kann.

Die Zink-Synthese:
64Zn-Synthese:
(nur s-Prozess:)

63Cu + n → 64Zn + β- + 8,50 MeV

66Zn-Synthese:
(s- oder r-Prozesse:)

64Zn + 2n → 66Zn + 19,04 MeV

56Fe + 10n → 66Zn + 4β- + 89,01 MeV

67Zn-Synthese:
(s- oder r-Prozesse:)

66Zn + n → 67Zn + 7,05 MeV

56Fe + 11n → 67Zn + 4β- + 96,06 MeV

68Zn-Synthese:
(s- oder r-Prozesse:)

67Zn + n → 68Zn + 10,20 MeV

56Fe + 12n → 68Zn + 4β- + 106 MeV

70Zn-Synthese:
(s- oder r-Prozesse:)

68Zn + 2n → 70Zn + 15,70 MeV

56Fe + 14n → 70Zn + 4β- + 122 MeV


Zink hat, bedingt durch die schwache Radioaktivität zweier seiner Isotope, eine Aktivität von 3,68 Bq/kg. Dies ist rd. 8.400 mal geringer als die Aktivität natürlich zusammengesetzten Kaliums, und dementsprechend unbedenklich.
Vorkommen von Zink: Im Universum ist Zink mit durchschnittlich 0,35 mg/kg in der Materie zu finden (Rang 25). Aufgrund seiner Affinität zu Sauerstoff und Schwefel findet es sich auf der Erde stark angereichert, wobei es sich fast gleichförmig in Erdkruste, Mantel und Kern verteilt hat. So besteht die Erde in ihrem Gesamtaufbau durchschnittlich zu 74 mg/kg aus dem Element (Rang 18), wobei die Kruste etwa 70 mg/kg davon enthält (Rang 24). Ähnliche Verbreitung hat das Zink auch in den anderen terrestrischen Planeten unseres Sonnensystems.

Zinkmineralien. Aufgrund seines recht unedlen Charakters kommt das Element zumeist in oxidischer, häufiger noch in sulfidischer Form Form. Es sind allerdings auch Lagerstätten von gediegen Zink bekannt. Die wichtigsten Mineralien sind Zinksulfid in der Form als Sphalerit und Wurtzit, sowie Zinkcarbonat als Smithsonit oder auch Galmei. Daben haben auch Zinkoxid als Zinkit, der Hemimorphit (Zinkhydroxid-silicat, Zn4(OH)2Si2O7) oder der Aurichalcit, welcher neben Zink auch Kupfer enthält ("Messingblüte") wirtschaftliche Bedeutung zur Zinkgewinnung. Es sind weit über 300 Mineralien bekannt, die zinkhaltig sind. Zink kommt in diesen Mineralien meist vergesellschaftet mit Blei, Kupfer, Eisen und Cadmium vor. Letzteres wird unter anderem als Nebenprodukt bei der Zinkgewinnung gewonnen, da es aufgrund seiner chemischen Ähnlichkeit zum Zink stets in dessen Mineralien enthalten ist.

Wichtige Zinkmineralien

Sphalerit, Zinkblende, ZnS[1]

Wurtzit, ZnS[1]

Sphalerit-Galenit-Chalkopyrit[1]

Smithsonit, ZnCO3[1]

Zinkit, ZnO[1]

Violetter Smithsonit, ZnCO3[2]

Hemimorphit, Zn4(OH)2Si2O7[1]

Franklinit (Mn|Fe|Zn)(Mn|Fe)2O4[3]

Aurichalcit (Zn,Cu)5[(OH)6|(CO3)2][2]
Zink-Gewinnung: Zink wird hauptsächlich aus Sphalerit/Wurtzit und aus Smithsonit (Galmei) gewonnen. Beide Mineralien werden hierzu in einem ersten Schritt zunächst zermahlen. Während das Galmei-Erz gebrannt wird, muss der Sphalerit/Wurtzit unter Luftzutritt geröstet werden. In beiden Fällen entsteht dabei Zinkoxid.

Trockene Zinkgewinnung (Verhüttung). Hierzu wird das Zinkoxid in großen Muffelöfen zusammen mit überschüssigem Koks bei Temperaturen von 1100 bis 1300°C umgesetzt. An den Muffelöfen vorgelagerten Kühlfallen scheidet sich dann das Metall flüssig ab. In vorgelagerten Aufsätzen, den so genannten Vorstecktuten, sammelt sich Zinkstaub und ein großer Teil des im Zinkerz entahltenen Cadmiums als Cadmiumoxid. Durch die reduktiv wirkende CO/CO2-Atmosphäre ist das Zink vor Oxidation geschützt. Es wird in periodischen Abständen aus diesen Kühlfallen abgestochen. Durch die trockene Darstellung werden nur ca. 80% des im Erz enthaltenen Zinks gewonnen. 20% des enthaltenen Zinks gehen als Verlust in die Schamotte des Ofens und als Zinkstaub in die Umgebungsluft über.

Das so erhaltene Rohzink ist etwa 97 bis 98%, und enthält noch Cadmium, welches stets mit dem Zink vergesellschaftet ist, und außerdem auch noch Blei und Spuren von Eisen. Daher muss das Rohzink noch gereinigt werden. Dies geschieht durch Destillation des Zinks: Hierzu wird das Rohzink bei 1000°C überdestilliert, wobei Blei und Eisen zurückbleiben. Dann wird in einer zweiten Destillation das Cadmium vom Zink abgetrennt - Cadmium ist flüchtiger als Zink.

Elektrolytische Zinkgewinnung. Hierzu wird das Zinkoxid in Schwefelsäure gelöst, wodurch eine Zinksulfat-Lösung entsteht. Dieser wird dann zunächst Zinkstaub hinzugegeben. Dadurch wird das enthaltene Cadmium aufgefällt. Nach der Filtration wird die gereinigte Zinksulfatlösung gegen Bleianoden und Aluminiumkathoden elektrolysiert, wobei sich das Reinzink in kompakter Form an der Aluminiumkathode abscheidet. Bei diesem Verfahren verbleiben sowohl Blei als auch Eisen in Lösung, und nur das Zink scheidet sich ab. Das so erhaltene Zink hat eine Reinheit von 99,99%, und wird in periodischen Abständen abgezogen und umgeschmolzen.

Zink-Gewinnung

Schaubild Zn-Gewinnung[7]

Zn-Elektrolyse[7]

Zn-Gewinnung im Muffelofen[7]
Chemie von Zink: Zink hat die Elektronenkonfiguration [Ar] 4s2 3d10, und damit neben einem vollständig abgeschlossenen d-Orbital zwei s-Elektronen, die es bereitwillig abgibt. Aus diesem Grunde tritt das Zink in all seinen Verbindungen ausnahmslos in der Oxidationsstufe +2 auf. Dizink-Kationen, wie vereinzelt von Cadmium, besonders aber vom Quecksilber bekannt sind, werden vom Zink nicht gebildet. In mancherlei Hinsicht schließt sich das Zink an das Beryllium an.

Verhalten an der Luft. Zink ist ein unedles Metall, und überzieht sich an der Luft sofort mit einer dünnen, aber kompakten Oxidschicht, welches es vor weiterer Oxidation schützt. Das oberflächlich gebildete Zinkoxid setzt sich jedoch nach einiger Zeit an der Luft mit Kohlendioxid zu Zinkcarbonat um. Dieses bildet einen feinen Staub, der sich langsam von der Oberfläche ablöst. Daher fühlt sich Zink rauh und "mehlig" an. Allerdings ist die Geschwindigkeit dieses Vorganges sehr gering, so dass Zink nur sehr langsam korrodiert. Beim Erwärmen auf den Siedepunkt (907°C) verbrennt Zink mit fahlblauer Flamme zu weißem Zinkoxid.

2Zn + O2 → 2ZnO + 701 kJ

Verhalten gegenüber Wasser, Säuren und Laugen. Dank Ausbildung einer kompakten und wasserunlöslichen Hydroxidschicht wird Zink weder in der Kälte noch in der Wärme von Wasser(dampf) angegriffen. Zink und sein (Hydr)oxid sind jedoch ausgesprochen amphoter. Daher löst sich Zink(oxid) sowohl in Säuren als auch in Laugen zu Salzen auf. Im Falle nichtoxidierender Säuren werden dabei Zinksalze und Wasserstoff gebildet (z.B. mit Salzsäure, verdünnter Salpeter- oder Schwefelsäure, Phosphorsäure). Mit oxidierenden Säuren bildet Zink ebenfalls Zinksalze, wobei ein Teil der Säure reduziert wird. So setzt Zinkmetall mit konz. Salpetersäure unter Bildung von Zinknitrat Stickstoffdioxid frei, mit konz. Schwefelsäure entwickelt das Metall unter Bildung von Zinksulfat Schwefeldioxid. Mit Laugen in wässrigem oder Alkalien in geschmolzenem Zustand setzt sich Zink unter Wasserstoffentwicklung zu Zincaten um.

Reaktionen von Zink mit Säuren und Laugen:

1. In Salzsäure:
Zn + 2HCl → ZnCl2 + H2

2. In verdünnter Schwefel- und verdünnter Salpetersäure:
Zn + H2SO4 → ZnSO4 + H2
Zn + 2HNO3 → Zn(NO3)2 + H2

3. In konzentrierter Schwefel- und Salpetersäre:
Zn + 2H2SO4 → ZnSO4 + SO2↑ + 2H2O
Zn + 4HNO3 → Zn(NO3)2 + 2NO2↑ + 2H2O

4. Zink in Natriumhydroxidlösung:
Zn + 2NaOH + 2H2O → Na2[Zn(OH)4] + H2


Reaktionen mit Halogenen und Schwefel. Von Fluor wird Zink bereits bei Zimmertemperatur angegriffen, mit Chlor, Brom und Iod reagiert das Metall lebhaft beim Erwärmen. In allen Fällen werden dabei farblose Zinkdihalogenide gebildet, die sich mit Ausnahme des Fluorids in Wasser leicht lösen. Mit Schwefel reagiert Zink beim Zusammenschmelzen in exothermer Reaktion zu weißem Zinksulfid.

Zinksalze sind, wenn nicht das Anion farbig ist, farblos. Zink(II)-Ionen werden in wässriger Lösung deutlich hydrolysiert, weswegen Zinksalze, sofern das Anion nicht ebenfalls der Hydrolyse unterliegt, deutlich sauer reagieren. Zinknitrat, -sulfat, -dihydrogenphosphat, -chlorid, -bromid, -iodid und -acetat sind in Wasser leicht löslich. Dagegen sind Zinkfluorid, -phosphat, -carbonat und -hydroxid schwerlöslich.

Komplexe bildet das Zink vor allem mit Ammoniak, Cyaniden und Thiocyanaten sehr leicht. Sonst ist die Komplexchemie bei Weitem weniger ausgeprägt, als dies bei den Elementen der linken Nachbargruppen (Nickelgruppe, Kupfergruppe) der Fall ist. Hier schließt sich das Zink enger an die rechts benachbarten p-Block-Elemente an.

Zinkorganische Verbindungen der Form R-Zn-X, wobei R ein organischer Rest und X ein Halogenid-Ion ist, sind bekannt. Sie entsprechen in ihrer Zusammensetzung den Grignard-Reagenzien (Magnesium-organische Verbindungen des Typs R-Mg-X), und zeigen auch ähnliche Reaktionen.

Nachweise auf Zink: Glüht man Zinksalze zusammen mit Cobaltsalzen auf einer Magnesia-Rinne etwa im Verhältnis 1 : 1, so bildet sich das tiefgrüne Rinmans-Grün, ein Mischoxid aus Zink und Cobalt (ZnCo2O4). Im Trennungsgang fällt Zinksulfid in der Ammoniumsulfid-Gruppe aus: Eine angesäuerte Zinksalzlösung ergibt beim Versetzen mit Ammoniumsulfid einen Niederschlag; weil die Lsg. gelb ist und Zinksulfid an sich weiß erscheint dieser jedoch gelb.

Einige Zinkverbindungen

Zinknitrat-Hexahydrat, Zn(NO3)2•6H2O[4]

Zinkchlorid, ZnCl2[5]

Zinksulfat-Heptahydrat, ZnSO4•7H2O[6]

Zinkoxid, ZnO[5]

Zinkcarbonat, ZnCO3[5]

Zinksulfid, ZnS[7]


Verwendung von Zink und seinen Verbindungen : Zink und Zinklegierungen:
  • Korrosionsschutz. Wichtigste Anwendung von Zink ist die Erzeugung von Zinküberzügen auf Eisenwerkstoffen zwecks Korrosionsschutz. Zink ist als Metall unedler als Eisen, hat aber die Eigenschaft, sich mit einer kompakten Oxidschicht zu überziehen. Daher wirkt Zink einer Eisenkorrosion auf zwei Arten entgegen: Zum Einen wird durch den Überzug ein Kontakt des Eisenwerkstoffes mit Luft bzw. Wasser unterbunden. Zum Anderen besteht der Korrosionsschutz auch dann noch eine Zeitlang, wenn die Schicht verletzt wird: Aus Eisen und Zink bildet sich ein Lokalelement, wobei sich das Zink auflöst, während das Eisen solange unversehrt bleibt, wie noch Zink auf dem Werkstück vorhanden ist. Verzinken kann auf mehrere Arten geschehen. Die beiden wichtigsten sich Feuerverzinken und Galvanoverzinken: Beim Feuerverzinken wird das vorher gereinigte und entfettete Werkstück in flüssiges Zink eingetaucht. Beim galvanischen Verzinken wird das Werkstück in ein Zinkbad getaucht, und als Kathode geschaltet, wodurch sich eine Zinkschicht auf ihm abscheidet. Als Anode nimmt man zweckmäßigkeitshalber einen Zinkstab, der sich alsdann langsam auflöst.

  • Opferanoden vorzugsweise im Schiffsbau bestehen aus Zink (oder Magnesium). Sie verhindern ein Rosten des (eisernen) Schiffsrumpfes, da das Zink mit ihm ein galvanisches Element bildet, und sich als Anode langsam auflöst. (Siehe letzten Punkt).

  • Messing ist eine wichtige Kupferlegierung, die aus Kupfer und Zink besteht. In seiner meistverwendeten, weißgelben Form als Gussmessing, welches eine etwas höhere Härte als Kupfer hat, sind 37% Zink enthalten. Messing wird zu vielen Gebrauchsgegenständen verarbeitet, und hat auch Verwendung in der Münz- und Schmuckherstellung.

  • Zamak-Legierungen zur Herstellung von Gusswerkstoffen sind Legierungen, die neben Zink und 4% Aluminium 1-3% Cu nebst Spuren von Mg enthalten. Mit ihnen lassen sich im Druckgussverfahren Gussteile herstellen, wobei eine Gussform bis zu 5 Mio. mal wiederverwendet werden kann.

  • Zinkblech ist ein wichtiger Metallwerkstoff im Fassadenbau. Vornehmlich Dächer und Fenstersimse werden gerne aus Zinkblech gefertigt, welche - richtig verarbeitet - lange Zeit wartungsfrei bleiben.

  • Münzmetall. Während der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert wurden viele Münzen in Europa aus Kostengründen aus Zink oder einer Aluminium-Zink-Legierung geprägt.

  • Batterien. Mit Zink als Anode sind eine ganze Reihe verschiedener Batterietypen bekannt. Die wichtigste Zink-Batterie ist die Zink-Mangandioxid-Zelle (ugs. auch als Zink-Kohle-Batterie bekannt).
Zinkverbindungen:
  • Zinkoxid wird in großen Mengen zu antiseptisch und tonisch wirkenden medizinischen Salben verarbeitet ("Zinksalben").

  • Zinksulfid ist im Gemisch mit Bariumsulfat ein wichtiges Weißpigment (Lithopone). Da es von feuchter Luft allerdings zu wasserlöslichem Zinksulfat oxidiert wird, ist es für Außenanwendungen nur besachränkt einsetzbar.

  • Zinkchlorid ist ein wichtiges Imprägnationsmittel für Holz, und ein Hilfsstoff in der Pergamentherstellung: Zinkchlorid wirkt stark hygroskopisch, und entzieht Stoffen - ähnlich wie Schwefelsäure - das Wasser. Dadurch wirkt es konservierend, aber auch stark ätzend.

  • Zinkacetat ist ein in Kaugummis zugelassener Geschmacksverstärker (E650).

  • Zinkcarbonat wird u.a. in der Pharmazie als Füllstoff für Tabletten verwendet.
Beispiele für die Verwendung von Zink

Feuerverzinkte Stange[9]

Opferanode[10]

Gebrauchsgegenstand aus Messing[7]

Zinkdach[11]

Notgeld aus Zink[7]

Zinkdruckguss-Figuren[7]

Zinksalbe[7]

Zink-Braunstein-Zelle[7]
("Zink-Kohle-Batterie")

Zink-Braunstein-Zelle[7]
("Alkali-Mangan-Batterie")
Biologische Bedeutung von Zink: (Der Text wurde aus der Wikipedia übernommen.)

Zink zählt zu den unentbehrlichen (essentiellen) Spurenelementen für den Stoffwechsel. Es ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen, beispielsweise der RNA-Polymerase und der Glutathionperoxidase. Die empfohlene Tagesmenge für Zink liegt laut Weltgesundheitsorganisation für erwachsene Männer bei 15 mg, für Frauen bei 12 mg, für präpubertäre Kinder bei 10 mg und für Säuglinge bei 5 mg. In den Vereinigten Staaten beträgt die Aufnahme durch Nahrung gegenwärtig 9 mg/Tag für Frauen und 14 mg/Tag für Männer. Das Tolerable Upper Intake Level für Erwachsene beträgt 40 mg/Tag.[31] Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 Milligramm können Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen führt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 Gramm zu akuten Vergiftungserscheinungen.

Zink erfüllt im Körper viele verschiedene Funktionen. So nimmt es Schlüsselrollen im Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel ein und ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und beim Zellwachstum. Sowohl das Immunsystem als auch viele Hormone benötigen Zink für ihre Funktion.

Wird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z.B. beim Brennschneiden verzinkter Stähle Zinkdämpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte "Zinkfieber". Hierbei entwickelt der Vergiftete grippeähnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanfällen. Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1–2 Tagen wieder ab.

Leistungssteigerung durch Zink-Aufnahme. Eine 2005 auf einer Konferenz der US-amerikanischen Gesellschaft für Ernährungswissenschaften in San Diego vorgestellte Studie deutet darauf hin, dass Kinder, die täglich ausreichend Zink erhalten (20 mg), eine deutliche Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit erfahren. Zink verbesserte das visuelle Gedächtnis, die Leistungen in einem Wortfindungstest und die Konzentrationsfähigkeit.

Zinkmangel. Das Spurenelement kann im Körper nicht gespeichert werden, es muss regelmäßig von außen zugeführt werden. Aufgrund von falschen Ernährungsgewohnheiten ist Zinkmangel auch in westlichen Ländern nicht selten, insbesondere bei Säuglingen, Senioren, Jugendlichen und Frauen im gebärfähigen Alter. Zinkmangel führt zu einer Unterfunktion der Keimdrüsen, Wachstumsstörungen und Blutarmut. Ein niedriger Zinkspiegel äußert sich oft auch durch eine verringerte Abwehrfunktion, Haarausfall, trockene Haut und brüchige Nägel. Zinkmangel wird häufig durch einen hohen Kupferspiegel verursacht (z. B. bei reichlichem Trinkwassergenuss aus häuslichen Kupferrohrnetzen), da Zink und Kupfer Antagonisten sind. Selbiges gilt für Eisen, z.B. durch eine sehr eisenreiche Ernährung oder die Einnahme von eisenhaltigen Medikamenten. Die Aufnahme von Zink (wie auch anderen Metallionen) aus dem Darm wird ebenfalls durch phytinsäurehaltige Nahrungsmittel vermindert.

Zinklieferanten: Folgende Nahrungsmittel sind gute Zinkquellen: Rote Fleischsorten, Käse, Weizenkeime (Weizen), Walnüsse und Pekannüsse, Pilze und Hefen, Linsen, Meeresfrüchte und Schalentiere, Grüner Tee.

Zink als Heilmittel: Zink wirkt auf den Stoffwechsel der Darmzellen dahingehend, dass weniger Kupfer resorbiert wird. Zinksalze (z.B. Zinksulfat, Zinkacetat) eignen sich daher als Arzneistoffe in der Behandlung des Morbus Wilson, einer Erkrankung, bei der der Kupferstoffwechsel in der Leber gestört ist und es dadurch zu einer vermehrten Ansammlung von Kupfer in der Leber, dem Auge, dem Zentralnervensystem und anderen Organen kommt. Zinkhaltige Salben werden bei der Wundheilung und Hautausschlägen (Ekzeme) angewendet. Das indische Institute of Medical Education and Research konnte jüngst bei einer für die Cochrane Collaboration durchgeführten Auswertung (Metaanalyse) von insgesamt 15 publizierten klinischen Studien zur Behandlung bzw. Prävention von Erkältungskrankheiten mit Zink eine mildernde und die Krankheitsdauer verkürzende Wirkung feststellen. Ältere Untersuchungen konnten dies bisher nicht nachweisen. 2004 gaben World Health Organization (WHO) und die United Nations Children’s Fund (UNICEF) eine Stellungnahme zur Behandlung akuter Diarrhöe (Durchfall) ab, in der sie die gemeinsame Behandlung mit Zink und Oraler Rehydrationslöung (ORS) empfahlen.[8]
Quellen: [1] Bildquelle: Wikimedia Commons. Urheber: Rob Lavinsky. Das Bild ist unter den Bedingungen der Creative Commons Lizenz freigegeben.

[2] Bildquelle: Wikimedia Commons. Urheber: Parent Géry. Das Bild ist von seinem Urheber als Public Domain veröffentlicht worden. Dies gilt weltweit.

[3] Bildquelle: Wikimedia Commons. Urheber: Ra'ike. Das Bild ist unter den Bedingungen der Creative Commons Lizenz freigegeben.

[4] Bildquelle: Wikimedia Commons. Urheber: Ondrej Mangl. Das Bild ist von seinem Urheber als Public Domain veröffentlicht worden. Dies gilt weltweit.

[5] Bildquelle: Wikimedia Commons. Urheber: Walkerma. Das Bild ist von seinem Urheber als Public Domain veröffentlicht worden. Dies gilt weltweit.

[6] Bildquelle: Wikimedia Commons. Urheber: Minerallad at english Wikipedia. Das Bild ist unter den Bedingungen der Creative Commons Lizenz freigegeben.

[7] Eigenes Bild. Dieses Bild darf unter den Bedingungen der Creative Commons Lizenz frei verwendet werden. Bei Verwendung bitte einen Link auf mein Web-Angebot setzen.

[8] Wikipedia. Artikel: Zink; Abschnitt: Biologische Bedeutung.

[9] Bildquelle: Wikimedia Commons. Urheber: TMg. Das Bild ist unter den Bedingungen der Creative Commons Lizenz freigegeben.

[10] Bildquelle: Wikimedia Commons. Urheber: Zwergelstern. Das Bild ist unter den Bedingungen der Creative Commons Lizenz freigegeben.

[11] Bildquelle: Wikimedia Commons. Urheber: Pko. Das Bild ist unter den Bedingungen der Creative Commons Lizenz freigegeben.