11, Kupfergruppe

Alte Bezeichnung: Buntmetalle (Gruppe 1b)
Gemeinsame Elektronenkonfiguration: ns2 (n-1)d9
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Allgemeines: Bei der Kupfergruppe handelt es sich um untereinander recht ähnlicher Elemente, wobei die ersten beiden sich wiederum ähnlicher sind, und sich deutlich vom schweren Homologen absetzen. Früher bezeichnete man die Gruppe auch als Bunt- oder Münzmetalle. Alle betreffenden Elemente kommen in binären Verbindungen in der Oxidationsstufe +1 vor, wobei daneben auch höhere Oxidationsstufen betätigt werden. Entsprechend dem Trend innerhalb des d-Blocks nehmen auch bei dieser Gruppe die höheren Oxidationsstufen in ihrer Stabilität mit den schweren Homologen der Gruppe zu. Wie bei den links benachbarten Gruppen ist auch bei den Vetretern der Kupfergruppe tendenziell die Affinität zum Schwefel höher als zum Sauerstoff. Des Weiteren stellen die elektrischen Leitfähigkeiten der Metalle dieser Gruppe Superlativen im gesamten PSE dar: Silber hat die höchste aller Metalle, Gold die zweithöchste und Kupfer die dritthöchste.

Kupfer ist von den drei Metallen das relativ reaktionsfreudigste. Es reagiert bei höheren Temperaturen noch mit Sauerstoff zu einem stabilen Oxid (Cu2O), und löst sich in Salpetersäure oxidativ unter Bildung brauner Dämpfe zu einem blauen Nitrat auf. Mit nichtoxidierenden Säuren reagiert es dagegen nicht - so bildet es z.B. in (sauerstofffreier) Salzsäure kein Kupferchlorid! Alle drei Elemente kommen gediegen in der Natur vor. Beim Kupfer überwiegt die Oxidationsstufe +2, wobei die Kupfer(I)verbindungen zur Disproportion zu Cu2+ und Cu neigen.

Silber hat edleren Charakter als Kupfer. So bildet es bei noch so starkem Erhitzen kein Oxid mehr. Durch Fällen mit Hydroxid und löslichen Silber(I)salzen zugängliches Silberoxid zersetzt sich oberhalb 230°C zu Silber und Sauerstoff. Größer ist dagegen das Bestreben, sich mit Schwefel zu (schwarzem) Silbersulfid umzusetzen; aus diesem Grunde laufen Silbergegenstände an der Luft, die immer geringste Spuren von Schwefelwasserstoff enthält, schwarz an. Auch Silbersulfid zerfällt oberhalb des Schmelzpunktes (825°C) wieder in die Elemente. Wie Kupfer ist auch Silber in Salpetersäure, nicht dagegen in Salzsäure löslich. Beim Silber ist die Oxidationsstufe +1 in Verbindungen vorherrschend, während die Oxidationsstufe +2 nur mit stärksten Oxidationsmitteln (Ozon, Fluor) erreicht wird.

Gold reagiert beim Erhitzen nicht mit Sauerstoff, es löst sich weder in Salpeter- noch in Salzsäure auf. Einzig eine Mischung der beiden Säuren (Königswasser, 3 Teile Salzsäure, 1 Teil Salpetersäure) vermag das Edelmetall unter Bildung von Gold(III)chlorid zu lösen. In Verbindungen ist die Oxidationsstufe +3 stabiler als die Oxidationsstufe +1; beim Erhitzen zerfallen jedoch alle Verbindungen wieder zu elementarem Gold und den entsprechenden Verbindungspartnern. Auch ist die Affinität zum Schwefel nicht so hoch wie beim Silber: So zersetzt sich Au2S bereits oberhalb 217°C wieder in die Elemente (im Gegensatz zum Platinsulfid), Au2S3 oberhalb 197°C zu Au2S.

Roentgenium ist ein künstlich hergestelltes, radioaktives Metall, von welchem bisher nur einige wenige Atome hergestellt werden konnten. Daher sind seine Eigenschaften empirisch nicht bestimmbar.