6, Chromgruppe

Alte Bezeichnung: Chromgruppe (Gruppe 6b)
Gemeinsame Elektronenkonfiguration: ns2 (n-1)d4
<< Vanadiumgruppe
Cr Mo W Sg
Mangangruppe >>
Allgemein: Die Chromgruppe besteht aus drei Metallen, von denen sich das Anfangsglied (Chrom) deutlich von den beiden schweren Homologen (Molydbän, Wolfram) absetzt. Diese wiederum ähneln sich infolge des Effektes der Lanthanoidenkontraktion sehr stark. Wie bei allen d-Block-Gruppen nimmt die Stabilität höherer Oxidationsstufen von den leichten zu den schweren Homologen zu, wohingegen umgekehrt die niedrigen Oxidationsstufen immer stärker reduzierend wirken.

Chrom: Beim Chrom dominieren die Oxidationsstufen +3 und +6, wobei letztere stark oxidierende Eigenschaften hat. Chrom(III)oxid hat ausgeprägten amphoteren Charakter, und bildet mit den Mineralsäuren genauso Salze, wie mit Alkalilaugen. Chrom(III)-Salze sind in wässriger Lösung oxidations- und reduktionsstabil. Sie lassen sich jedoch im alkalischen Bereich von mäßig starken Oxidationsmitteln zum Chromat-Ion (CrO42--Ion) oxidieren. Chrom(II)salze wirken dagegen so stark reduzierend, dass sie in Wasser unter Wasserstoffentwicklung in Chrom(III)-Salze übergehen. Die Chromate (mit Chrom(VI)-haltigen Anionen) sind dagegen vor allem im sauren Bereich mäßig starke Oxidationsmittel. Das zugrunde liegende Chrom(VI)oxid, CrO3 hat stark oxidierende, und nur saure Eigenschaften; es löst sich in Wasser unter Bildung der starken Säure H2Cr2O7 auf.

Molybän unterscheidet sich in seinen chemischen Eigenschaften deutlich vom Chrom. Wässrige Molybdän(III)-Salzlösungen wirken stärker reduzierend als die entsprechenden Chrom(III)-Salzlösungen. Umgekehrt ist das (hellgelbe) Molybdäntrioxid (MoO3) ein viel schwächeres Oxidationsmittel als Chrom(IV)oxid. Dieses bildet - im Gegensatz zum CrO3 - auch mit starken Säuren Salze, in welchen es MoO22+-Ionen bildet. Die "Molybdänsäure" ist im Gegensatz zur Chromsäre und gleich der Wolframsäure eine schwache, nicht oxidierend wirkende Säure.

Wolfram ist schließlich nur noch in der Oxidationsstufe +6 stabil. Verbindungen mit geringerer Oxidationsstufe haben alle mehr oder minder stark das Bestreben in diese Oxidationsstufe überzugehen. So ist kein hydratisiertes Wolfram(III)-Ion mehr bekannt. Das fast farblose Wolfram(VI)oxid, WO3 ist noch stärker basisch als MoO3, und in Wasser schlecht löslich. Mit Alkalien bildet es dagegen leicht Wolframate (mit dem WO42--Ion.

Seaborgium ist ein künstlich dargestelltes, nur sehr kurzlebiges Element. Es wird vermutet, dass es sich jedoch wie ein schweres Homologes von Wolfram und Molybdän verhält. Es scheint sich jedoch stärker an das Molybdän als an das Wolfram anzulehnen. Sein Oxid wäre also stärker basisch, die Oxidationsstufe +6 die stabilste, Verbindungen in den niedrigeren Oxidationsstufen (+3, +4, +5) stärkere Reduktionsmittel als die entsprechenden Wolframverbindungen.