117, Tenness (Ts)

lat. tennessia = Tennessee

Das Element Tenness:

         
  Po At Rn  
  Lv Ts Og  
   
         
 
   
   
   
   
   
   
   
Natürliche Entstehung von Tenness (Nukleosynthese): Tenness entsteht gleich allen Elementen mit Kernladungszahlen von deutlich höher als 100 faktisch nur spurenweise infolge direkter Kernverschmelzung entsprechender Kerne. Für das Isotop Ts-301 wird eine relativ lange Halbwertszeit vorausgesagt (Insel der Stabilität), da es eine magische Neutronenzahl hätte. Es steht trotzdem nicht zu erwarten, dass das Element im Universum permanent in größerer Menge vorkommen kann.
Vorkommen von Tenness: Aufgrund seiner Kurzlebigkeit kommt das Element nur in den Augenblicken nach stellaren Ereignissen vor, bzw. in absehbarer Zeit in atomaren Mengen auch in den Kernforschungszentren.
Tenness-Gewinnung: Folgende Synthesen die zu Tenness führen, sind zurzeit (2013, Februar) bekannt:[1]

Isotop Reaktion Wann
293Ts 249Bk + 48Ca + 200 MeV → 293Ts+ 4n 2010
294Ts 249Bk + 48Ca + 194 MeV → 294Ts+ 3n 2010

Chemie von Tenness: Im Dezember 2015 hat die IUPAC die Ergebnisse der Synthesen bestätigt, am 8.6.2016 dann auch die Benennung als Tennessine (analog Fluorine, Chlorine, Bromine, Iodine und Astatine). Im Deutschen wäre also der Name Tennessin gültig, ohne das End-e, analog Astat(in) anstelle von engl. astatine. Da aber im Deutschen die Endung -ine auf Halogene unüblich ist, wurde seitens der IUPAC die Bezeichnung Tenness, mit Betonung auf der zweiten Silbe, als deutsche Bezeichnung verbindlich festgelegt.

Tenness hat die Elektronenkonfiguration [Rn] 7s25f146d107p5. Ihm fehlt ein Elektron zum Erreichen des Oganesson-Edelgas-Zustandes. Vermutlich ist seine stabliste Oxidationsstufe +3. Dies würde den Trend der Gruppe innerhalb der Halogene fortsetzen.

Voraussagen: Tenness wird noch metallischer als Astat sein, weswegen Verbindungen mit Ts(I) und elektronegativen Elementen salzartigen Charakter haben sollten (die Tennesshalogenide von Fluorid bis Bromid). Ein TsOH sollte demgemäß nur noch basische Eigenschaften haben, TsOOH vermutlich ebenfalls. Verbindungen mit Ts(V) sind stärkere Oxidationsmittel als analoge Astat-Verbindungen, Ts(VII) dürften, wenn überhaupt, nur noch mit Fluor zugänglich sein.

Relativistische Effekte. Solten diese auftreten, so verhielte sich Tenness nicht mehr als typisches, schweres Astat-Homologes. Daher sind solche Prognosen und Voraussagen spekulativ.
Quellen: [1] Wikipedia: Artikel Ununseptium (englisch). Die Energie-Inhalte zu den Kernreaktionen wurden selbst errechnet.