116, Livermorium (Lv)

Lawrence Livermore National Laboratory

Das Element Livermorium:

         
  Bi Po At  
  Mc Lv Ts  
   
         
 
   
   
   
   
   
   
   
Natürliche Entstehung von Livermorium (Nukleosynthese): Livermorium wird während der Nukleosynthese infolge von Kernverschmelzungen entsprechend großer Kerne in Spuren gebildet, die jedoch rasch wieder zerfallen. Natürliche Vorkommen des Elements können daher ausgeschlossen werden. Alle diese Kerne zerfallen im Endeffekt weiter zu Blei oder Thallium.

Insel der Stabilität. Für das Nuklid Lv-300 könnte eine höhere Stabilität erwartet werden, da es 184 Neutronen in seinem Kern hat (Magische Neutronenzahl).
Vorkommen von Livermorium: Livermorium kommt nur in den wenigen Augenblicken nach einer Supernova-Explosion womöglich in Spuren für sehr kurze Zeit natürlich vor. Sonst ist das Vorkommen des Elements auf die Augenblicke beschränkt, in welchem es in atomaren Maßstäben an einem der Kernforschungszentren künstlich dargestellt wird.
Livermorium-Gewinnung: Folgende Synthesen die zu Livermorium führen, sind zurzeit (2013, Februar) bekannt:[1]

Isotop Reaktion Wann
290Lv 245Cm + 48Ca + 192 MeV → 290Lv + 3n 2002
291Lv 245Cm + 48Ca + 186 MeV → 291Lv + 2n 2003
292Lv 248Cm + 48Ca + 196 MeV → 292Fl + 4n 2004
293Lv 248Cm + 48Ca + 191 MeV → 293Fl + 3n 2000

Chemie von Livermorium: Livermorium ist mit seiner Elektronenkonfiguration [Rn] 7s2 5f14 6d10 7p4 und als schweres Homologes des Polonium in seiner stabilsten Oxidationsstufe vermutlich +2.

Voraussagen/Extrapolationen. Das noch metallischere Element wird mit elektronegativeren Nichtmetallen (Halogenen, Schwefel, Sauerstoff) salzartig aufgebaute Verbindungen eingehen, in welchen es die Oxidationszahl +2 betätigt. Die Verbindungen haben vermutlich eine Ähnlichkeit mit Pb(II)-Verbindungen in bezug auf ihr Löslichkeitsverhalten in Wasser. Lv(IV)-Verbindungen wirken demgemäß noch stärker oxidierend als entsprechende Po(IV)-Verbindungen. Livermorium in der Oxidationsstufe +6 dürfte nur noch in Form des Fluorids, Oxids und evtl. noch als Chloridokomplex darstellbar sein. Dies wären dann stärkste Oxidationsmittel, vergleichbar mit elementarem Fluor oder Peroxodisulfat-Ionen.

Livermorium(II)oxid hat vermutlich nur noch basischen Charakter, und auch LvO2 wird in seiner Amphoterie leichter mit Säuren als mit Basen zu Salzen reagieren.

Relativistische Effekte: Diese Vermutungen hätten nur dann Gültigkeit,wenn sich Livermorium chemisch als "echtes" schweres Polonium-Homologes verhalten würde. Nun könnte es aufgrund relativistischer Effekte aber auch so sein, dass sich Livermorium eher wie ein Element der vierten Hauptgruppe (Kohlenstoff-Gruppe) verhält. Im Endeffekt sind Versuche, chemische Verhaltensweisen schwerer Elemente voraussagen zu wollen, hochgradig spekulativ und daher nur zur Veranschaulichung geeignet, um zu zeigen, wie sich die Trends innerhalb einer Elementegruppe von oben nach unten aufgrund ihrer sukzessiven Veränderung für ein schweres, noch unbekanntes Homologes fortsetzen könnten.
Quellen: [1] Wikipedia: Artikel Livermorium (englisch). Die Energie-Inhalte zu den Kernreaktionen wurden selbst errechnet.