110, Darmstadtium (Ds)

dt. Stadt Darmstadt

Das Element Darmstadtium:

         
  Ir Pt Au  
  Mt Ds Rg  
   
         
 
   
   
   
   
   
   
   
Natürliche Entstehung von Darmstadtium (Nukleosynthese): Darmstadtium kann wie alle Elemente mit Massenzahlen von wesentlich mehr als 250 nicht mehr durch r-Prozesse gebildet werden. Spuren des Elementes können theoretisch nach Supernova-Explosionen durch direkte Kernfusion genügend großer Kerne entstehen.
Vorkommen von Darmstadtium: Da selbst die langlebigsten Isotope von Darmstadtium maximal sekundenlange Halbwertszeiten haben, sind bereits nach wenigen Minuten primordial entstandene Atome des Elementes wieder zerfallen.

Die einzigen irdischen Vorkommen beschränken sich auf die wenigen Atome, die für kurze Zeit an einem der Kernforschungszentren in den Zyklotronen erzeugt werden.
Darmstadtium-Gewinnung: Folgende Synthesen die zu Darmstadtium führen, sind zurzeit (2012, April) bekannt:[1]

Isotop Reaktion Wann
267Ds 209Bi + 59Co + 223 MeV → 267Ds + n 1994
269Ds 208Pb + 62Ni + 232 MeV → 269Ds + n 1994
270Ds 207Pb + 64Ni + 232 MeV → 270Ds + n 2000
271Ds 208Pb + 64Ni + 233 MeV → 271Ds + n 1994
273Ds 244Pu + 34S + 149 MeV → 273Ds + 5n 1996
279Ds 283Cn → 279Ds + α + 9,62 MeV 2002
281Ds 285Cn → 281Ds + α + 8,79 MeV 1999

Chemie von Darmstadtium: Zurzeit gibt es keine experimentellen Erkenntnisse über die Chemie dieses Elementes. Für 2012 sind jedoch seitens des chinesischen Instituts HIRFL und des russischen Kernforschungszentrums FLNR weitere Synthesen von Darmstadtium geplant.

Voraussagen: Es steht zu erwarten, dass sich Darmstadtium analog Palladium und Platin verhält. Dies bedeutet, dass es binäre Halogenide in den Oxidationsstufen +2 und +4 bilden kann. Die Oxidationsstufe +6 wird vermutlich beständiger sein, als beim Platin. Womöglich sind also DsF6 und DsO3 etwas schwächere Oxidationsmittel als die entsprechenden Platinverbindungen.
Quellen: [1] Wikipedia: Artikel Darmstadtium (englisch). Die Energie-Inhalte zu den Kernreaktionen wurden selbst errechnet.